Ungenießbar?

Vom Kindergartenkind bis zum Senior wissen wir alle wie eine gesunde Ernährung aussieht. Aber warum nur bleiben die guten Grundsätze trotzdem so schnell auf der Strecke? Warum nur essen und trinken wir trotzdem täglich Dinge, die unserer Gesundheit schaden?

Als Antwort kommen uns Genuß und Lebensfreude in den Sinn, aber leider auch die liebe Gewohnheit. Zusätzlich dürfte vieles von dem, was wir für unverzichtbar halten, von der allgegenwärtigen Werbung fremdbestimmt sein. Deren wahrer Zweck ist bekanntlich nicht unbedingt unser persönliches Wohlergehen.

Leider wird gesunde Ernährung allzu oft mit Genussverzicht und Entbehrung gleichgesetzt. Doch sind gesunde Lebensmittel wirklich „un-genießbar“ ?? Selbstverständlich  spenden auch gesunde Lebensmittel höchsten Genuß, zum Beispiel neue Kartoffeln, am besten aus dem eigenen Garten. Wer glaubt, auf die tägliche Ration Süßigkeiten nicht verzichten zu können, sollte sich fragen welche (Sehn-) Sucht sich tatsächlich hinter seinem Heißhunger versteckt. Bei näherer Betrachtung könnten sich vermeintlich unverrückbare Rituale in Wohlgefallen auflösen und ganz überraschende Gedanken aufkommen.

Das alte Sprichwort „Du bist was Du isst“ gilt im wahrsten Sinne des Wortes. Was wir zu uns nehmen wird ein Teil von uns, es wird in unseren Körper, in jede unserer Zellen eingebaut. Nur damit kann unser Körper alle Bestandteile einschließlich der Knochen, Knorpel, Muskeln und Nervenzellen nach 7 Jahren komplett erneuern! Ungesundes wird also nicht einfach über die Toilette entsorgt, sondern genauso für den Bau- und Betriebsstoffwechsel verwendet wie gesundes Essen. Es ist wie beim Hausbau: Wer ein Haus mit schlechtem Werkzeug und billigem Baumaterial baut oder renoviert, muß sich über das Ergebnis nicht wundern. Nimmt man beispielsweise regelmäßig minderwertiges und zu hoch erhitztes Fett zu sich, ist es als ob man stark verrostete Verbinder, Nägel, Schrauben und Träger bei einem Neubau verwenden würde.

Warum altern wir dann, wo wir doch alle 7 Jahre runderneuert werden?  Das liegt an unserem Bauplan, der in den Genen gespeichert ist und sämtliche Vorgänge steuert. Dieser Bauplan altert, und zwar umso schneller, je ungesünder wir leben. Die Folge: unsere Zellen werden fehlerhafter und seltener erneuert.

Dieser Zusammenhang offenbart aber auch die besonders erfreuliche Nachricht: Für eine gesunde Ernährung ist es nie zu spät! Es lohnt sich in jedem Lebensalter, mit hochwertigem Werkzeug und bestem Baumaterial neu anzufangen. Ich kenne keine einzige Erkrankung bei der eine gesunde Ernährung nicht segensreich wirkt – oft sogar besser als das teuerste Medikament. Als Beispiel möchte ich Diabetes, Krebs oder Autoimmunerkrankungen aufführen: zahllose international anerkannte Studien belegen seit Jahrzehnten eindrucksvoll, dass man selbst sein wichtigster Arzt ist. Belassen Sie es nicht bei Ihren guten Vorsätzen für 2024, nehmen Sie Ihre Gesundheit in die Hand!

Dr. Hans Peter Weinschenck