Mai 2025

Gicht

Dr. Hans-Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke Satrup / Mittelangeln

Dr. Hans-Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke Satrup / Mittelangeln

Die Gicht war früher eine Krankheit der Reichen, ist heute aber weitverbreitet. Sie äußert sich vor allem in entzündlichen Gelenkschwellungen bis hin zu schwerwiegenden Veränderungen der Gelenke. Zunächst erscheint die Gicht harmlos, weil sie oft nicht allein vorkommt, ist sie eine schwere Allgemeinerkrankung. Häufige Begleiter sind: Bluthochdruck, Störungen des Zucker- und Fettstoffwechsels und Artherosklerose. Mit bestimmten Maßnahmen lassen sich Gicht und die anderen weitverbreiteten "Zivilisations-Killer" jedoch "schachmatt" setzen.

Gicht entsteht durch Überernährung und die fehlerhafte Verwertung der sogenannten Purine. (Purine stammen aus Zell-Bestandteilen in unserer Nahrung.) Im Ergebnis bildet der Körper zuviel Harnsäure. Zusätzlich scheiden viele Menschen die Harnsäure nur noch schlecht über die Niere aus. Folglich steigt die Konzentration der Säure im Körper an, um irgendwann (im unpassenden Moment z.B. nach einem feucht-fröhlichen Wochenende) im Spalt der Fingergelenke, der Großzehgelenke aber auch in anderen Gelenken regelrecht auszukristallisieren. Sofort versuchen Freßzellen des Immunsystems die Kristalle "abzuräumen", doch vergeblich. Sie werden durch die gefressenen Kristalle von innen regelrecht aufgespießt und gehen zugrunde. Als Folge entleert sich ihr aggressives Innenleben (z.B. zur Abwehr gegen Bakterien) in den Gelenkspalt. Rötung, Schwellung und stärkster Schmerz des Gelenkes sind akute Folgen, dauerhaft verkrüppeln daran die Gelenke.

Die ersten und wichtigsten Maßnahmen gegen die Gicht sind reichlich Bewegung und eine ausgewogene, purinarmen Mischkost. Beides ist durch Medikamente nicht zu ersetzen und verbessert nachweislich Lebensqualität und Lebenserwartung. Auf diese Weise wird auch den anderen gefährlichen Erkrankungen der Nährboden entzogen. Gelingt das nicht, verordnet der Arzt Medikamente, mit denen weniger Harnsäure im Körper entsteht oder die Ausscheidung über die Niere verbessert wird. Bei akutem, extrem schmerzhaften Gichtanfall gelten heute das entzündungshemmende Schmerzmittel Naproxen und/oder Kortison als Mittel der ersten Wahl.

Im Folgenden die wichtigsten Tipps zur Vorbeugung:

  • viel Bewegung und angepaßtes Körpergewicht,
  • keine Nulldiät, denn beim Fasten kristallisiert die Harnsäure sehr leicht in den Gelenken aus! Also: gaaaaanz langsam abnehmen.
  • fettarme Nahrungszubereitung, denn Fett fördert wie das Fasten die Auskristallisation
  • Alkohol hemmt die Ausscheidung von Harnsäure
  • 2,5 bis 3 Liter reines Wasser am Tag trinken, die Ausscheidung wird angeregt.
  • auch "gesunde" Nahrungsmittel lassen den Harnsäurespiegel steigen! (siehe unten), grundsätzlich ist pflanzliche Kost zu bevorzugen.
  • durch Lagerung von Lebensmitteln steigt der verwertbare Puringehalt, deshalb möglichst frische Ausgangsstoffe und keine Konserven verwenden.
  • regelmäßige ärztliche Kontrollen

Je besser diese Maßnahmen umgesetzt werden, umso entspannter kann es am Eßtisch zugehen.

Hier konkrete Empfehlungen zur Ernährung (nur!) für Menschen mit Gicht:

Nie essen:

  • Fleischextrakt, sämtliche Innereien, Leber und Leberwurst, Niere, Zunge, Bries
  • Fischkonserven, Fische kleiner als eine Forelle z. B. Sprotten, Hering
  • Hülsenfrüchte z.B. Hirse, weiße Bohnen, grüne Erbsen, Buchweizen, Sojaprodukte,
  • größere Mengen Alkohol, besonders Bier auch alkoholfreies Bier (!), Bierhefe, Hefe
  • Lebensmittel mit künstlichem Fructosezusatz (Marmeladen, Süßgetränke, Cola, Diätschokolade), denn Fructose steigert nach neusten Erkenntnissen den Harnsäurespiegel
  • fructosereiche Lebensmittel wie Agavendicksaft, Maissirup, Honig, Trockenfrüchte

Gelegentlich essen (dann: maximal 1-mal am Tag 100-150g):

  • Kalbfleisch, Rindfleisch, Schweinefleisch, Fleischbrühe, Geflügel, Wild (am besten nur 1- bis 2-mal pro Woche) Wurstwaren
  • Räucherfisch, Fische größer als eine Forelle, z.B. Heilbutt, Kabeljau, Schellfisch, Seezunge, Schalen und Krustentiere, Kaviar
  • Rosen- und Grünkohl, Spinat, Spargel, Pilze, alle Gemüsekonserven(!)
  • Bratkartoffeln, Pommes Frites, Reibekuchen
  • Käsesorten mit Fettanteil über 50% z.B. Doppelrahm-Frischkäse, Brie, Tilsiter
  • Pfannkuchen, Nüsse, Weißbrot, Vollkornnudeln
  • Wein, mal ein Glas darf sein

Oft essen/ für den Harnsäurespiegel ohne Bedeutung:

  • Salat, grüne Bohnen, Kohlrabi, alle Kohlsorten außer Rosen- und Grünkohl, Karotten, rote Beete, Schwarzwurzeln, Tomaten, Zwiebeln, Gurken, Endivien, Kopfsalat, Radieschen, Rettich
  • gekochte Kartoffeln, also Salz- und Pellkartoffeln, Knödel
  • Corn-Flakes, Milchreis, Getreideflocken, Müsli (ohne Nüsse), Nudeln, Reis, Sago, Brot (Vollkornbrot)
  • alle Milchprodukte wie z.B. Käse, Joghurt, Quark
  • alle Obst- und Beerensorten (außer Erdbeeren, Äpfeln und Orangen sowie deren Säfte).
  • Gemüsesäfte, Kakao, Kaffee, Tee, Milch, Mineralwasser
  • Eier, Gewürze, Senf, Tomatenmark

Seien wir ehrlich: Allzu oft sind Ausreden der bequemste Weg, gar nichts zu unternehmen. Eine ausgewogene Kost mit mehr Gemüse und weniger Fleisch kann sehr wohlschmeckend sein, die Auswahl an Leckerem ist riesig. Auch deftige Hausmannskost kann angepaßt werden. Oft genügt es, sich etwas umzustellen und mit neuen Lebensmitteln und anderen Zubereitungsarten zu experimentieren. Die Kreativität kostet anfangs ein wenig Zeit, bereitet aber viel Freude! Probieren Sie doch einmal die 80-Grad Garmethode für Gemüse. Wenn Sie einmal in einem Gemüse-Kochbuch blättern, werden Sie viele schmackhafte Rezepte finden, die Sie das Gewohnte leichten Herzens vergessen lassen.

Dr. Hans-Peter Weinschenck

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