Januar 2024

Es brennt

Dr. Hans Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke in Satrup, Mittelangeln

Ein Sonntagmorgen beim Zelten: Paula schreit! Erst auf den zweiten Blick erkennen wir, daß sich unsere kleine Tochter einen Becher kochend heißen Kakao vom Tisch in den Ausschnitt ihrer Öljacke gekippt hat. Sie ist nicht zu beruhigen, und dauert es noch einen Augenblick, bis uns klar wird, daß der  kochendheiße Kakao noch in der Kleidung unter der Öljacke sitzt. Rasch entkleiden wir unser kleines Mädchen, deutlich zeichnet es sich auf der weißen Haut ab: die heiße Brühe ist tief vorgedrungen. Wir kühlen mit nassen Handtüchern bis sie sich beruhigt. Gottlob entwickelt sich die Verbrennung nicht so schlimm wie wir befürchten, und nach einer Stunde und einem Arztbesuch spielt Paula wieder ganz vergnügt am Strand. Dank unser raschen Reaktion, konsequenter Kühlung und anschließender Behandlung mit Arnika-Gel ist schon nach wenigen Tagen nichts mehr von dem Unfall zu sehen. Glück gehabt!

Die schmerzhafte Gefahr lauert an jeder Ecke: ob kleine Kinder einen heißen Topf vom Herd oder eine Tasse Kaffee inklusive Tischdecke vom Tisch ziehen,  Brandbeschleuniger oder Spiritus beim Grillen explodieren, die Wohnung durch Rauchen im Bett oder durch Kerzen zu brennen beginnt oder sich ältere Menschen wegen des fehlenden Temperaturbegrenzers in der Dusche verbrühen oder gar die Füße an der Heizdecke (Achtung bei Diabetes!) verbrennen, die Möglichkeiten sind vielfältig.

Verbrennungen schädigen das Gewebe mehr oder minder tiefgreifend. Der Grad und die Gefährlichkeit einer frischen Verbrennung kann im Moment nicht eindeutig beurteilt werden, da sich die entsprechenden Kennzeichen erst tückisch langsam entwickeln (=“Nachbrennen“). Durch die gute Isolierung der Haut kann Energie noch bis zu einer Stunde gespeichert werden! Man unterscheidet drei Grade: 1.Grad mit Rötung, Schwellung, Schmerz, 2. Grad zusätzlich mit Blasenbildung und starken Schmerzen, 3. Grad Schorfbildung und Verkohlung.

Drei Gefahren bedrohen u. U. das Leben des Verletzen: Kreislaufversagen innerhalb weniger Stunden entsteht dadurch, daß sehr viel Flüssigkeit und Salze vom Blut ins Gewebe verloren gehen. Ein Schock tritt ein; - bei Kindern bereits nach einer Verbrennung der 5-fachen Fläche einer Kinderhand! Der Verbrennungsschmerz verstärkt den Schock. Durch die sogenannte Verbrennungskrankheit können neben anderen Störungen die Nieren, die Lunge und das Immunsystem versagen. Gefährliche Keime können eine Verbrennungswunde im Nu besiedeln, verzögern die Wundheilung und verursachen eine lebensgefährliche Infektion, z.B. auch den Wundstarrkrampf.

Vor allem unmittelbar nach Verbrennungen kann vieles getan werden, um dem Opfer ganz entscheidend zu helfen. Brennende Kleidung verursacht starke Schmerzen, weshalb die Betroffenen fluchtartig davonlaufen. Dies heizt die Flammen nur noch stärker an. Diese Menschen müssen aufgehalten und ihre Kleidung gelöscht werden: z.B. mit Wasser, mit einem Pulverlöscher (kein Kohlendioxid, da Erstickungsgefahr und nicht ins Gesicht), mit Decken, notfalls wälzt man den Brennenden auf dem Boden. Die verbrannte Kleidung darf niemals entfernt werden! Man würde an der Kleidung klebende Haut herunterreißen und große Wundflächen freilegen, was den Verletzen sehr viel Flüssigkeit kosten würde (vor allem Kinder!). Bei Verbrühungen hingegen die durchtränkte Kleidung sofort (!!) entfernen, da im Kleidungsstoff erhebliche Restwärme verbleibt.

Unverzüglich, mit reichlich laufendem Wasser kühlen z.B. auch unter der Dusche. Das lindert schnell die schlimmsten Schmerzen und stoppt effektiv die Selbstzerstörung des Gewebes, das „Nachbrennen“. Es sollte mindestens bis zur Schmerzlosigkeit gekühlt werden, und zwar nicht nur über 2-3 Minuten sondern eher 10 bis 15 Minuten. Nicht mit Eis kühlen, das gibt Kapillarschäden! Zu langes Kühlen (> 15 min) kann die Abwehrkräfte schwächen. Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte die Kalt-Wasserbehandlung wegen Unterkühlungsgefahr auf 5 Minuten begrenzt werden.

Die Verbrennung muß steril abgedeckt werden. Nicht berühren! Im Notfall genügt auch ein Handtuch oder ein Betttuch. Auf gar keinen Fall sollte man die Verbrennungswunde mit Hausmitteln wie Milch, Mehl oder Zahnpasta traktieren! Auch die „berühmten“ Brandsalbe oder –Puder dürfen vor der Besichtigung der Wunde durch einen Arzt nicht verwendet werden! Sie behindern die fachgerechte Beurteilung und Behandlung. Eine Faustregel: Ist die Blasenfläche größer als die Handfläche des Verletzten muß in jedem Fall ein Arzt oder Krankenhaus aufgesucht werden. Blasen sind übrigens im Inneren keimfrei und sollten daher nicht geöffnet werden. Auch im ausgetrockneten Zustand stellen sie einen hervorragenden Wundschutz dar.

Zur Selbstbehandlung bei kleineren Verbrennungen eignen sich kühlende Umschläge mit verdünnter Arnikatinktur (1:4) ganz vorzüglich: die Heilkräfte der Natur lindern verblüffend rasch die schlimmsten Schmerzen, sie verhindern ganz ausgezeichnet das „Nachbrennen“, sie hemmen die Entzündungszeichen Rötung und Schwellung sowie Bakterienwachstum besser als jedes Fabrikarzneimittel. Aspirin (bei Erwachsenen), Ibuprofen (bei Kindern) und auch Vitamin C sofort eingenommen, wirken ebenfalls der eintretenden Entzündung sehr effektiv entgegen. Bei kleineren Verbrennungen (Grad I. mit geröteter Haut) können auch kühlende Gele z.B. mit Arnika angewendet werden.

Vorbeugen ist stets besser als Heilen. Seien Sie wachsam gegenüber möglichen Gefahren. Wenn es doch passiert ist: Kühlen Sie unverzüglich und lang genug, um das tückische „Nachbrennen“ zu stoppen.

Dr. Hans Peter Weinschenck

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