Februar 2017

Fieber senken?

Dr. Hans Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke in Satrup, Mittelangeln

Bei einem fieberhaften, grippalen Infekt finden sich in jeder halbwegs gut sortierten Hausapotheke sowohl Fieberthermometer als auch fiebersenkende Tabletten. Der Fall ist also ganz klar: Fieber messen und dann eine Tablette „gegen Alles“ einwerfen. Danach geht’s weiter... Wirklich?

In der Vergangenheit galt Fieber meist als lästige Begleiterscheinung eines Infektes, der gerne und gut mit Medikamenten beseitigt wurde. Gut gemeint aber bedenklich, denn Fieber ist die rote Ampel des Körpers!

Es gibt keine medizinische Studie, die den Nutzen einer allgemeinen Fiebersenkung belegt.

Inzwischen mehren sich die Erkenntnisse über den biologischen Sinn von Fieber. Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, Schmerz und Fieber sind nichts anderes als die Abwehrreaktionen des Körpers. Fieber schwächt die meisten Infektionserreger und hilft unserem Körper, nicht nur jetzt, sondern auch zukünftige Krankheitserreger besser zu bekämpfen: Jede Temperaturerhöhung beschleunigt die Abwehr-Reaktion. Dieses Prinzip ist uralt und findet sich bei vielen Lebewesen. Sogar die ältesten überhaupt lebenden Spezies reagieren auf Infektionen mit Temperaturerhöhung: Fische schwimmen bei Infektionen in wärmere Gewässer, Krokodile legen sich in die warme Sonne. Der Stoff „Interleukin 6“, der beim Menschen Fieber auslöst, tut dieses auch beim Fisch. Im Klartext:

Fiebersenkende Erkältungspräparate verkürzen trotz vollmundiger Werbe-Versprechen die Krankheitsdauer nicht.

Im Gegenteil, Wissenschaftler haben herausgefunden, daß „chemische Helferlein“ das Immunsystem behindern und man für die nächste Attacke schlechter gewappnet ist. Auch nach unserer langjährigen Erfahrung führen die typischen Erkältungs-Kombimittel in bestimmten Fällen vermehrt zu weiteren Komplikationen.

Nachdenklich stimmt auch eine Untersuchung aus dem Jahr 2009 an Kleinkindern, welche mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Kinderkrankheiten geimpft wurden. Kinder, die nach der Impfung mit Fieber reagierten, bekamen zur Senkung der Temperatur das Medikament Paracetamol. Als man später den Impferfolg über eine Blutprobe kontrollierte, stellte man fest, daß genau diese Kinder einen schlechteren Impfschutz aufgebaut hatten. Ganz offensichtlich hatte die Fiebersenkung durch Paracetamol die Immunfunktion beeinflusst.

Alarmierend ist auch eine weitere Untersuchung an älteren Menschen, die wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus lagen. Senkte man bei Ihnen das Fieber medikamentös, so verdoppelte sich ihr Risiko an dieser Lungenentzündung zu versterben.

Finger weg vom Fieber, so inzwischen die einhellige Meinung vieler Experten.

Ärzte der Uni-Klinik in Hamburg Eppendorf empfehlen Gesunden sogar erst ab 41 Grad, das Fieber zu senken. Neben Medikamenten stören selbst Wadenwickel den natürlichen Regelkreis aus Temperaturerhöhung und Infektabwehr, so die Forscher.

Weil der Körper alles daran setzt, eine Temperaturerhöhung zu erreichen, bedeutet eine medikamentöse Senkung oder die Kühlung zusätzlichen Streß. Das gilt insbesondere dann, wenn die Wirkung eines fiebersenkenden Mittels nach 3-4 Stunden abklingt.

Übrigens macht auch die heute übliche Verzehrmenge Zucker von rund 90 g pro Kopf und Tag (!) unserem Immunsystem schwer zu schaffen: Die weißen Blutzellen Gesunder konnten Krankheitserreger nach dem Konsum von Zucker über viele Stunden deutlich schlechter attackieren. Wie ergeht es dann erst einem Kranken?

Wenn überhaupt, darf Fieber nach Meinung der Experten nur in bestimmten Ausnahmen gesenkt werden. Dazu zählen u.a. Schwangerschaft, Krampfleiden, sowie Erkrankungen der Lunge und des Herzkreislauf-Systems. Im Zweifel fragt man dazu am besten den vertrauten Hausarzt. Wer fiebert gehört ins Bett, sollte ausreichend trinken und sich nach Möglichkeit hochwertig ernähren.

Dr. Hans Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke Satrup / Mittelangeln

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