Oktober 2021

Macht glücklich

Dr. Hans Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke in Satrup, Mittelangeln

Wer hätte das gedacht? Unsere Erkenntnisse weisen inzwischen darauf hin, daß die Muskulatur viel mehr als nur ein simpler Teil unseres Bewegungsapparates ist, sondern darüber hinaus eine Vielzahl ganz erstaunlicher Fähigkeiten aufweist. Sogar im hohen Alter entpuppt sie sich im gut trainierten Zustand als der mit Abstand wichtigste Schutzfaktor gegen das Pflegeheim.

Forscher betrachten die Muskulatur auch als bedeutsames Stoffwechselorgan, als Apotheke des Körpers: nahezu 400 unterschiedliche Stoffe entstehen, wenn wir unsere Muskeln regelmäßig fordern. Muskelarbeit produziert u.a. sogenannte Interleukine und TNF, beide wappnen unser Immunsystem gegen unerwünschte Eindringlinge. Die Muskelarbeit „impft“ sozusagen unser Abwehrsystem. Besondere Erwähnung verdienen auch die Signalstoffe des Muskels, die Myokine. Diese aktivieren z.B. die Fettverbrennung exakt dort, wo kein Fett sitzen sollte, sie hemmen Entzündungen, regen Leber und Bauchspeicheldrüse an und schützen unser Herz-Kreislaufsystem. Die Auswirkungen eines 14-tägigen „Faulseins“ mit nur 1500 Schritten am Tag (ca. 1000m) bei jungen gesunden dänischen Männern sind frappierend. Ihre seelische Stimmung kühlt ab, die Ausdauerleistung sinkt, sie verlieren Muskulatur, mehr gefährliches Fett bildet sich im Bauchraum, Zucker und Fett werden wesentlich schlechter abgebaut und damit entwickelt sich eine Vorstufe zum Diabetes. Binnen kürzester Zeit bricht das in Jahrmillionen sinnvoll austarierte Stoffwechsel-System zusammen.

Auch das Altern fordert seinen Tribut: in einem Lebensjahrzehnt schrumpfen unsere Muskeln um 10%. Daher ist die ständige Beanspruchung unserer Muskulatur gerade im Alter schlicht lebensnotwendig. 3 Wochen Bettruhe schwächen mehr als 20 Jahre des Alterns. Umso deutlicher wird dieses, wenn man bedenkt, daß die Muskeln eines Gesunden Tag für Tag die Arbeit eines Krans verrichten, welcher einen Sechtonnen-LKW um 50 Meter anhebt! Der renommierte Sportmediziner der Universität Kiel  Prof. Dr. Burkhardt Weisser formulierte dieses im Jahre 2008 in einem Vortrag in Satrup einmal sehr drastisch: „Wer seine Muskulatur nicht fordert, dem kann ich sehr genau vorhersagen, zum welchem Zeitpunkt er nicht mehr die Kraft haben wird, sich selbst morgens anzukleiden!“ Er berichtete über 90-Jährige, die mithilfe einfachster Übungen ihre Muskelkraft in nur 8 Wochen verdreifachten! Gerade ein höheres Lebensalter ist also DER wichtigste Grund, um regelmäßig Sport zu treiben. Genau das bestätigt auch der Vortrag des Pioniers der Altersmedizin Dr. Otto Meyer zu Schwabedissen (inzwischen im Ruhestand) in Satrup im Jahre 2007. Damals berichtete berichtete ich an dieser Stelle dazu unter anderem Folgendes: „...Unter seiner Obhut würden selbst Hochbetagte zum sanften Joggen oder Walken mit großem gesundheitlichen Erfolg angeleitet, so Dr. Meyer zu Schwabedissen. Auch Beschwerden mit den Gelenken und dem Rücken sollten kein absolutes Hindernis sein. „Die Gelenke nehmen vor allem dadurch Schaden, dass sie nicht genügend benutzt oder sogar geschont werden“, so der Referent. Dadurch käme der Teufelskreis aus Inaktivität, Hinfälligkeit und Bedürftigkeit erst richtig in Gang. Mehrfach wies der Experte mit Nachdruck auf die zentrale Bedeutung von Sport für die Gesundheit und das körperliche Wohlbefinden gerade auch bei Älteren hin. Regelmäßiger Sport kann längst verloren geglaubte Fähigkeiten wiederbeleben und Lebensfreude, Wohlbefinden und Selbstständigkeit schenken...“ Im Klartext: wer trainiert, kann sich selbst wieder ankleiden und ist weniger auf fremde Hilfe angewiesen.

Es verwundert also gar nicht, daß regelmäßiger Sport das Risiko für die üblichen „Verdächtigen“ wie Demenz, Bluthochdruck, Diabetes, Krebs und Osteoporose um mehr als die Hälfte senkt (und zwar viel wirksamer als jedes Medikament). Daran ist eine gut ausgeprägte Muskulatur ganz wesentlichen beteiligt: Zucker und Fett verschwinden auch dann aus dem Blut, wenn wir faul einmal auf der Seite liegen! Besonders gilt dieses übrigens für Kraftraining. Dieses ist im Vergleich zu Ausdauertraining für ältere Menschen oft viel besser im Alltag umzusetzen (z.B. mit dem Theraband, Turnübungen) und bietet dem altersbedingten Muskelschwund besser Einhalt. Dennoch: (Schnelles) Gehen in frischer Waldluft oder  Radfahren bei Tageslicht (Vitamin D Versorgung!) macht Spaß und ist als Ergänzung zum Krafttraining sehr empfehlenswert.

Unsere Vorfahren mußten sich ihre Nahrung „erlaufen“, doch heute strengen sich viele Menschen nur noch selten körperlich an. Doch wenn wir unsere biologischen Bedürfnisse vernachlässigen, bezahlen wir die Rechnung wie erwähnt z.B. mit Bluthochdruck, Diabetes, Fettsucht aber auch Heuschnupfen (!) und Krebs. Bei allem Fortschritt stehen wir den Steinzeitmenschen viel näher als wir glauben, Stoffwechsel und Muskulatur funktionieren exakt so wie vor zehntausenden von Jahren. Man ist nicht nur, was man ißt, genauso „sind“ wir auch unsere Muskeln: Sie erschaffen uns so, wie wir sie erschaffen.

Es führt kein Weg daran vorbei: Mehr als jede Hochleistungsmedizin machen Muskeln gesund, schlank, schlau und glücklich. Nutzen Sie gerade in der dunklen Jahreszeit das reichliche und umfassende Angebot unseres TSV-Nordmark Satrup (04633/583) oder der Volkshochschule Mittelangeln (04633 967 5192). Ich wünscht Ihnen dabei viel Freude!

Dr. Hans-Peter Weinschenck

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