Juli 2018

Ruhig Blut

Dr. Hans Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke in Satrup, Mittelangeln

Wir alle kennen Muskelkater und glauben zu wissen, daß dieser unangenehme Schmerz durch zuviel Milchsäure in der Muskulatur verursacht wird. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß dieses nicht stimmt. Das sogenannte „Übersäuern“ mit Milchsäure, wie z.B. nach einem schnellen Sprintlauf bewirkt keinen Muskelkater. Dieser entsteht viel eher nach ausgesprochenen Ausdauerbelastungen, wie etwa einem langen Abstieg vom Gipfel eines Berges oder nach einem Marathon.

Der Kater (= Verballhornung von Katharr) quält uns insbesondere nach ungewohnter körperlicher Aktivität. Aber auch gut trainierten Sportler, die neue, noch nicht perfekt beherrschte Bewegungen ausführen oder unter Extrembelastungen stehen, sind betroffen. Insbesondere wenn sich die Fasern eines Muskels während einer Bewegung nur unkoordiniert, also nicht gleichzeitig zusammenziehen, schwillt die betroffene Region an, verhärtet sich und reagiert empfindlich auf Druck, ferner ist die Kraft herabgesetzt, und die Bewegungsradien der Gelenke verkleinern sich. Nach 1-3 Tagen erreichen die Schmerzen ihren Höhepunkt und halten etwa eine Woche an.

Unter dem Mikroskop offenbart sich das ganze Ausmaß des Schadens: einzelne Muskelfasern sind durch Überdehnung regelrecht zerrissen. Über die feinen Risse dringt Wasser in die Muskelfasern ein. Dieses führt schließlich im Verlauf von ein bis zwei Tagen zu einer vermehrten Wasseransammlung (Ödemen) in den Muskelfasern, wodurch die Muskelfaser anschwillt und somit gedehnt wird. Der hieraus folgende Dehnungsschmerz ist vermutlich für den schmerzenden Muskelkater verantwortlich Ganz besonders provoziert zum Beispiel langes Bergablaufen mit schwerem Rucksack einen Muskelkater. Die Muskeln müssen nicht nur die Kraft zum Halten von Körper und Gepäck aufbringen, vielmehr bremsen sie das Gesamtgewicht mit jedem Schritt schnell ab. Dieses Abfedern zum Ende eines Bergabschrittes wird von gedehnten Muskeln und Bändern geleistet. Derart gedehnte Fasern reißen jedoch leicht durch hohe Kräfte, die, bezogen auf eine einzelne Muskelfaser, beim Bergabgehen höher sind als beim „Bergaufschwitzen“. Allerdings heilen die Verletzungen innerhalb von 6 Tagen folgenlos ab. Nach extremen Belastungen, wie z.B. einem Marathon beobachtet man neben diesen Rissen wesentlich schwerere Schäden: sämtliche Strukturen einer einzelnen Muskelzelle können stark in Mitleidenschaft gezogen oder zerstört werden, weiße und rote Blutkörperchen wandern zwischen die Muskelfasern ein (das gilt übrigens auch für den Herzmuskel). Wie von Zauberhand heilt aber auch dieser „Flurschaden“ vollständig ab.

Unsere Biologie ist ganz wunderbar anpassungsfähig, denn ein gerade überstandener Muskelkater schützt über viele Wochen vor erneutem, lästigen Muskelkater. Zum einen hat der Muskel gelernt, sich bei der betreffenden Bewegung besser zu koordinieren, zum anderen, sind während der Regeneration deutlich belastbarere Muskelfasern entstanden, die nicht mehr so schnell zerstört werden.

Günstig ist es, die Intensität eines ungewohnten Sports allmählich zu steigern und sich wirklich gründlich aufzuwärmen. Die vorbeugenden Wirkungen von Dehnen, Massage, Stretching sowie von Vitamin E oder Vitamin C sind bisher nicht belegt, ein Versuch kann jedoch lohnen. Neue Untersuchungen zeigen jedoch, daß die vitaminähnliche Substanz L-Carnithin bei Muskelkater sowohl vorbeugend als auch lindernd wirkt. (Häufig wiederkehrender Muskelkater kann ein Zeichen eines Vitamin-D3-Mangels sein.) Ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen, hilft schonendes leichtes Bewegungstraining, vorsichtiges Dehnen kann ebenfalls versucht werden. Die den Muskelkater auslösende Bewegung sollte man am besten mit geringerer Intensität fortführen: wer nach dem Joggen tags darauf starken Muskelkater verspürt, sollte dieselbe Strecke flott spazieren gehen. Sportler berichten ferner, daß ihnen Wärme Linderung verschafft.  Übrigens können u.a. auch Medikamente, wie z.B. Cholesterinsenker die Symptome eines Muskelkater verursachten; - sollte also ein Muskelkater länger als 10 Tage andauern ist ein Besuch beim Arzt notwendig. Doch zurück zum Sport: Muskelkater ist kein Beweis für erfolgreiches Training, sondern eher für mangelnde Vorbereitung und Überlastung. Es gilt also: „Immer ruhig Blut!“

Dr. Hans Peter Weinschenck

 

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