September 2023

Schöner Schein

Dr. Hans Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke in Satrup, Mittelangeln

Jährlich verzehrt ein Bundesbürger im Schnitt 12 kg Bananen, 30 kg Tomaten (2022) und  geschätzte 20 kg Lebensmittelchemikalien. Oftmals weiß man leider nicht, was man isst. In vermeintlichen (Natur)-Produkten wie Joghurt mit Haselnüssen, Weißbrot oder Essiggurken stecken Zusatzstoffe wie Aroma „Fiberton“, Verdicker, Quellmittel, Aroma „2-Acetyl-1-pyrrolin“, Feuchthalter, Antischimmelmittel, Natrium-Cyclamat,....

Zwar wird jeder Zusatzstoff vor seiner Zulassung gründlich untersucht, nicht jedoch ihr Zusammenspiel. Deren „Dauerkonzert“ kann über schleichende Befindlichkeitsstörungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen führen, da sind sich Toxikologen einig.

Und dennoch: Unsere Bequemlichkeit beim Essen spiegelt einen weltweiten Trend wider und beschert der Lebensmittelindustrie Jahr für Jahr ganz bemerkenswerte Wachstumsraten z.B.  im Bereich von Fertiggerichten, Milch- und Joghurtgetränken, Salat- und Fertigsoßen und neuerdings von Fleischersatz. Anders ließe sich die ausufernde Werbung zu „bequemen“ Essen z.B. im Fernsehen wohl auch gar nicht bezahlen. Blumige und verkaufsförderliche Bezeichnungen auf den Verpackungen sind an der Tagesordnung: Ein „Vorarlberger Bergkäse aus würziger Alpenmilch“ besteht beispielsweise weder aus Alpenmilch, noch stammt er aus Österreich.  Ein kurzer Blick aufs Kleingedruckte und den EAN-Code verrät, daß der Käse im Ruhrgebiet zu Hause ist. Somit hat das Kleingedruckte seinen Namen zu Recht verdient, denn vor allem Ältere können diese Zeilen tatsächlich nur noch mit Brille entziffern; - ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Ohne Zweifel weichen auch die Gesetze der EU das strengere deutsche Lebensmittelrecht auf. Während für heimische Hersteller niedrigere Grenzwerte für Rückstände von Tierarzneimitteln, Insektiziden und Pestiziden gelten, handhabt der Rest der EU dieses deutlich großzügiger. Anders als bei uns ist z.B. in Italien, Holland und Großbritannien neben anderen Methoden der Haltbarmachung und Konservierung auch die radioaktive Bestrahlung von Lebensmitteln erlaubt. Trotzdem gelangen sämtliche EU-Produkte problemlos auf unsere Teller.

Grundsätzlich sieht das deutsche Lebensmittelrecht sehr genaue Regelungen zum Schutz der Menschen vor, Brüssel dagegen setzt mehr auf den informierten, mündigen Bürger: Wenn das nicht Grund genug ist, beim Einkauf sehr genau hinzusehen. Leider ist der mündige, sich selbst informierende Europäer wohl nur ein frommer Wunsch der Damen und Herren in Brüssel. Die Wahrheit lautet eher: die meisten Menschen sind von der Informationsflut hoffnungslos überfordert. Ein „mündiger“ Blick auf ein ordnungsgemäß deklariertes Ei verrät: beginnt der Code mit einer „0“ wurde dieses ökologisch erzeugt, „1“ steht für Freilandhaltung, „2“ für Bodenhaltung; - oftmals leider auch hier recht klein gedruckt.

Sehr spannend ist auch, was ein durstiger Mensch über Orangensaft wissen sollte: „Orangensaft“ besteht zu 100% aus Fruchtsaft, allerdings ist ein Zusatz von 15% Zucker erlaubt. Am besten ist 100% Direktsaft, da dieser nicht zu Transportzwecken zum Konzentrat eingedampft und dann wieder verdünnt wurde. Wer sich hingegen ein „Orangensaftgetränk“ gönnt, muß sich mit 6% Früchten, Wasser, Zucker, Aromen, Farbstoffen, Enzymen, Citraten und weiteren Hilfsstoffen begnügen. Generell führt das Verzeichnis der Zutaten die Zutaten in absteigender Reihenfolge des Gewichtsanteils auf, eine Gewichtsangabe ist nicht notwendig. Überhaupt gibt es vielfältige Möglichkeiten, Zusatzstoffe nicht auf der Packung deklarieren zu müssen: Konservierungsmittel kehrt man beispielsweise unter den Teppich („...laut Gesetz ohne Konservierungsstoffe“), indem man sie ganz einfach niedriger dosiert und dafür mehrere Stoffe einsetzt. Auch beim Zusatz von Aromen besteht ganz enormer Regelungsbedarf.

Immer für eine Überraschung gut sind auch die Nährwertangaben auf den Verpackungen: ein Becher „Müllermilch Vanille“ enthält über 50 Gramm reinen Zucker. Niemand käme auf die Idee, die nicht unbeträchtliche Menge von 3 gehäuften Esslöffeln auf einmal zu verzehren, doch der 500ml Becher Müllermilch Vanille ist im Nu ausgetrunken. „Gut gefärbt ist halb verkauft.“ Nahezu sämtliche industriell hergestellten Lebensmittel werden mit Farbstoffen „verschönert“, das Auge isst bekanntlich mit.  

„Was also tun?“ Wir alle kennen die Lösung seit langem – sie ist ganz einfach und doch „schwer“ zugleich: Es lohnt sich, möglichst viel selbst zu kochen, und zwar aus naturbelassenen Ausgangstoffen. Lassen Sie Fertig- oder Halbfertig-Gerichte links liegen, bevorzugen Sie lieber frische Saisonware aus der Region. Lösen Sie sich von Ihren Gewohnheiten und kochen Sie doch mal wieder eine richtige Suppe mit Rinderknochen, der Geschmack spricht für sich selbst.

Dr. Hans Peter Weinschenck

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