März 2019

Spritze oder Tablette?

Dr. Hans Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke in Satrup, Mittelangeln

Spritze oder Tablette?

Diese Frage bewegte den Gesprächskreis für Diabetiker im Januar 2019. Der Referent, der Diabetologe Dr. med. Joachim Oldenburg, eröffnete seinen Vortrag mit einem schonungslosen Blick auf die derzeitige Ernährungssituation in Deutschland.

Obwohl die Deutschen, jüngst nach ihren gesunden Lebensmitteln befragt, an erster Stelle Gemüse und Obst nennen, essen sie mit Vorliebe das, was Ihnen ganz besonders schmeckt: nämlich Schnitzel, Gulasch Nudeln und Süßes. Doch damit nicht genug, weggeworfen werden vor allem ausgerechnet Gemüse und Obst. „Wir machen uns selbst etwas vor! Wir sagen, wir würden Obst und Gemüse essen, tun es aber nicht.“ so Dr. Oldenburg. „Süßes muß weg! Es hat in der Ernährung des Menschen nichts zu suchen!“ fügte er hinzu.

Die bei weitem wichtigste und effektivste Maßnahme um einen „Typ-2-Diabetes“ in vielen Fällen regelrecht verschwinden zu lassen, sind eine gute Ernährung und reichlich Bewegung. „Mit 5 Portionen Gemüse und einem Apfel am Tag (alte Sorten mit wenig Fruchtzucker bevorzugen) nimmt jeder ab!“ so der Experte. Ferner rät der Diabetologe zu Haferflocken statt zu Weizenmehlprodukten, weil die Kohlehydrate daraus sehr langsam und schonend freigesetzt werden (Anm.: auch Buchweizen ist in dieser Hinsicht sehr empfehlenswert). Selbst nach über 10 Jahren mit Diabetes, können auf diese Weise Medikamente eingespart werden.

Anders als in den 80er und 90er Jahren ist die Insulinspritze aufgrund der häufigen und starken Gewichtszunahme mit ihren unliebsamen Folgen nicht mehr die erste Wahl. Erst wenn die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr bildet, kommt man um die Spritze  (z.B. ein Langzeitinsulin) nicht mehr herum (morgendliche Werte von 170-200 mg/dl = Insulinmangel).

Erste Wahl beim „Typ-2-Diabetes“ ist das Medikament Metformin (=Tablette). Es senkt die Sterblichkeit an Herzinfarkten (ein Hauptproblem bei Diabetes). Außerdem ist es sehr gut verträglich, wenn es langsam aufdosiert wird (dann keine Blähungen und Durchfälle), und es ist gewichtsneutral. Anders als früher darf Metformin auch bei einer Nierenschwäche gegeben werden.

Auf den weiteren Plätzen folgt „alles Andere“: Acarbose (= Tablette: Glucobay), GLP1-Analoga (=Spritze: z.B. Victoza) und SGLT-2-Hemmer (=Tablette: z.B. Forxiga, Jardiance; sehr wirksam) – diese Mittel senken ebenfalls die Sterblichkeit z.B. bei Herzinfarkt und sind ebenfalls gewichtsneutral.  Auch die DPP4-Hemmer (Tablette= z.B. Januvia. Onglyza) können eingesetzt werden. Erst wenn zuvor genannte Mittel nicht mehr wirken sollte Insulin gegeben werden.

Die früher ganz überwiegend verwendeten Sulfonylharnstoffe (= Tablette z.B. Glibenclamid, Euglucon) dürfen, wenn überhaupt nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Sie lassen das Gewicht steigen und stehen seit langem in Verdacht das Herzinfarktrisiko zu steigern.

Das Fazit lautet: Jeder Typ-2-Diabetes ist anders und muß daher auch ganz individuell behandelt werden. Dazu gehört auch ein Blick auf die Möglichkeiten und Lebensumstände des Betroffenen. Grundlage jeglicher Therapie sind stets reichlich Bewegung und eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse. Dann erst kommen Medikamente - allen voran Metformin-Tabletten - zum Einsatz. Wer als Betroffener rechtzeitig seine Lebensweise langfristig umstellt, der wird in der Regel auch langfristig weder Tablette noch Spritze benötigen.

Dr. Hans Peter Weinschenck

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