Februar 2016

Volles Risiko - Schmerzmittel im Sport

Dr. Hans Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke in Satrup, Mittelangeln

40% aller Profi-Fußballer nehmen vor jedem Spiel Schmerzmittel ein, 20% der Spieler sogar vor jedem Training (Quelle FIFA 2015). Dieses Verhalten läßt sich leider auch im Breitensport flächendeckend beobachten: „Bis zu 60% der Breitensportler nehmen vor einem Marathonlauf etwas ein, weil sie Angst vor Schmerzen haben. Jedoch verspüren überhaupt nur 10% der Teilnehmer bereits vor dem Lauf Schmerzen“, so der Sportmediziner Dr. Michael Küster. Im Klartext: die Hälfte aller Läufer nimmt ein Schmerzmittel, obwohl gar keine Schmerzen vorliegen!

Damit ist der Weg zum Sportinvaliden vorprogrammiert. „Es gibt Spitzensportler, die können mit ihren Kindern nicht mehr laufen gehen“, so Prof. Dr. Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln. Nach seinen Worten sind sogar 60% der Fußballer nicht ausreichend regeneriert und nehmen Schmerzmittel. Er bemängelt, daß es sich um einen „Closed shop“ handelt: „Keiner sagt was. Und wer was sagt, ist Netzbeschmutzer, verletzt den Ehrencodex.“ Die noch laufende Klage des Fußballers Ivan Klasnic gegen Werder Bremen markiert nur die Spitze eines Eisberges: Der Spieler benötigt eine neue Niere wegen eines jahrelangen Zuviel an Schmerzmitteln.

Nach den Worten des Experten Froböse leitet diese Art Sport zu betreiben – nicht zuletzt auch auch wegen der Vorbildfunktion -  in die Irre: „Der wirtschaftliche Druck muß sinken, die Sportler verkaufen sich mit Haut und Haaren und sind zur Ware geworden.“ Unter Schmerzmitteln sind höhere Trainingsintensitäten ohne Schmerz oder ein härterer und präziserer Schuß im Wettkampf möglich. Trotzdem gelten Schmerzmittel nicht als Dopingmittel. Doch angesichts der absurd hohen Geldsummen, um die es inzwischen nicht nur im Fußball geht, fällt es schwer „Nein“ zu sagen. Einen arbeitsmedizinischen Schutz, wie er auf allen Arbeitsplätzen nicht mehr wegzudenken ist, gibt es im Profifußball nicht.

Was kann „Otto-Normalverbraucher“ daraus lernen, wenn er intensiven sportlichen Wettkampf betreiben will und sich z.B. für einen Marathonlauf angemeldet hat? Wer das Warnsignal Schmerz nicht mehr spürt, wer diesen wichtigen Schutzmechanismus absichtlich hemmt, etwa um mehr Leistung zu bekommen, riskiert irreversible Schäden an Körpergeweben, z.B. am Knorpel oder an Sehnen.

Zudem treten bei starker körperlicher Belastung bestimmte Nebenwirkungen von Schmerzmitteln häufiger auf, vor allem an Magen-Darm-Trakt und Nieren. Die verstärkte Durchblutung von Muskeln und Haut beim Sport bewirkt eine Minderdurchblutung der inneren Organe, die bis zu 80% betragen kann. Allein dieses genügt schon als Ursache für Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Zudem belasten die andauernden Erschütterungen - etwa beim Laufen - die Organe und Schleimhäute. Wer jetzt noch ein Schmerzmittel mit ins Spiel bringt, riskiert Mikroblutungen der Schleimhaut z.B. im Magen-Darm-Trakt. Daher muß insbesondere der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (Aspirin) - etwa beim Langstreckenlauf - unbedingt gemieden werden. Auch die Niere wird bei intensivem Sport weniger durchblutet – mit spürbar nachteiligen Folgen für den Mineral- und Flüssigkeitshaushalt. Viele Schmerzmittel potenzieren den Nierenstreß enorm, vor allem dann, wenn man auch noch stark schwitzt oder verlorene Salze nicht ersetzt.

Um schwere Zwischenfälle zu vermeiden sollten Sportler zumindest die folgenden Regeln einhalten:

  • Dosierung genau beachten, keine Überdosierungen
  • Einnahme grundsätzlich nur nach dem Wettkampf
  • Keine langwirksamen Mittel wie Naproxen einnehmen
  • Keine Kombinationspräparate
  • Keine Acetylsalicylsäure wegen verstärkter Blutungsgefahr
  • Paracetamol wirkt nur ungenügend
  • Konsequent Flüssigkeits – und Salzverlust ausgleichen.
  • Fragen Sie Ihren Arzt und Ihren Apotheker!

 

Dr. Hans Peter Weinschenck , Kgl. Priv. Apotheke Satrup / Mittelangeln

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