April 2017

Weg damit!

Dr. Hans Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke in Satrup, Mittelangeln

Die meisten Hausapotheken bestehen aus einer Ansammlung bereits angebrochener Arzneimittel, die allzu oft auch jenseits des aufgedruckten Verfallsdatums in einer dunklen Ecke des Haushaltes ihr Dasein fristen. Dazu zählen nicht nur Kopfschmerztabletten oder Pflaster, sondern auch Überreste von z.B. Hustensaft, Nasentropfen, Antibiotikum oder eines rezeptpflichtigen Schmerzmittels.

Und wie das Leben eben ist, benötigt man irgendwann dringend ausgerechnet genau das Mittel aus der Hausapotheke, dessen Verfallsdatum schon überschritten ist. Was also tun?

Während das Verfallsdatum bei Tabletten im Notfall (!) sicherlich nicht auf den Tag genau beachtet werden muß - (Voraussetzung: die Tabletten wurden laut Packungsbeilage ordnungsgemäß gelagert) – gilt dieses für bereits angebrochene Säfte, Lösungen, Tropfen, Salben und Cremes nicht. Letztere haben überwiegend nur eine Haltbarkeit von Tagen bis Wochen, da sie sehr bald von Bakterien besiedelt werden (Tipp: Anbruchdatum auf der Packung vermerken).

Da hilft langfristig nur regelmäßiges und konsequentes „Ausmisten“. Außerdem sollten Arzneimittel nicht auf Vorrat gekauft werden. Was gestern noch eine gute Hilfe war, muß im nächsten Jahr noch lange nicht die passende Lösung sein. Statt sich auf eine vage Erinnerung oder gar Werbung zu verlassen, sollten Sie bei Bedarf lieber die gut ausgebildeten Fachleute in Ihrer Apotheke befragen.

Übrigens gehören verschreibungspflichtige Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Arzt mit genauer Anweisung in die Hausapotheke. Ich erlebe es immer wieder, daß Reste verschreibungspflichtiger Medikamente aus der Hausapotheke an Angehörige, Nachbarn oder Freunde weitergegeben werden. Diese sicher gut gemeinte Hilfe kann jedoch schlimmste Folgen haben, wie ich leider mehrfach erleben musste. Ich warne ausdrücklich davor.

Doch wohin mit dem alten Zeugs? Pappschachtel und Packungsbeilage gehören zum Altpapier, das Medikament selbst entweder zurück in die Apotheke oder gut in Zeitungspapier gewickelt und in einer Tüte verpackt tief unten vor Kindern und Mißbrauch geschützt in die graue Rest-Mülltonne. Das gilt auch für die Flasche mit dem Rest Hustensaft. Im Großraum Satrup werden die Altmedikamente aus den Apotheken genau wie der Inhalt der grauen Rest-Mülltonne umweltfreundlich verbrannt. Um unsere Flüsse und Seen nicht noch mehr zu strapazieren, dürfen Medikamente nicht über den Abfluß oder die Toilette entsorgt werden! Leider filtern Kläranlagen unsere Medikamente und deren Rückstände nicht aus dem Abwasser heraus. Vor einigen Wochen berichtete auch das Flensburger Tageblatt darüber: „Arzneimittel in fast allen Gewässern im Norden“ 15.02.2017. Allerdings versäumten die Autoren darauf hinzuweisen, daß das weitaus größte Problem mitnichten im Herunterspülen von Omis alten Tablettenresten besteht. Vielmehr sind es unsere Ausscheidungen (und die von Nutztieren), über welche ganzjährig und flächendeckend Medikamente und deren Stoffwechselprodukte  in die Umwelt gelangen. Viele dieser inaktiven Stoffwechselprodukte (z.B. von Antibiotika) können von den Bakterien in Wasser und Boden sogar wieder in die aktive Ausgangssubstanz zurückverwandelt werden. Schon lange misst man z.B. Antibiotika und Schmerzmittel (z.B. Diclofenac) in den Oberflächengewässern Deutschlands, und schon lange stellen wir fest, daß Fische und Frösche durch Hormone im Abwasser verweiblichen. Seit 1998 ist aus diesen Gründen für Arzneimittel eine sogenannte Umweltrisikobewertung zwar vorgeschrieben, diese stellt nach meiner Einschätzung aber nur den berühmten Tropfen auf den heißen Stein dar. Da gibt es noch Einiges zu tun. Übrigens ist der beschriebene Zusammenhang ein gewichtiges Argument, um natürliche Heilmittel zu verwenden, wann immer es sinnvoll und möglich ist. Wie bei so vielem verbergen sich auch hinter unseren Medikamenten sowohl Fluch als auch Segen. Von der Lagerung über die Anwendung bis hin zur Entsorgung kann von jedem Gewissenhaftigkeit und Verantwortung erwartet werden, damit möglichst der Segen überwiegt.

Dr. Hans Peter Weinschenck, Kgl. Priv. Apotheke Satrup, Mittelangeln

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